JASPER DE BEIJER

MARABUNTA — JASPER DE BEIJER

Ausstellungseröffnung: 01. Februar 2013, 18 – 21Uhr – Laufzeit der Ausstellung: 02.Februar – 23. März 2013

From the series Marabunta | #06 | 2012 | 60 x 90 cm | edition of 7 | c-print

Die Paraphernalia des Mexikanischen Drogenkrieges sind Jasper de Beijers Inspiration für seine Serie Marabunta von 2012.

Seine Aufmerksamkeit richtet sich insbesondere auf das beinahe mystische und visuell obsessive Interesse an der Verherrlichung des grellen und großspurigen Lebens der Bandenanführer und die prachtvollen Beerdigungen der Opfer.
Marabunta zeichnet eine aufrüttelnde, chaotische und auch ehrfurchtsvolle Welt – ein unfassbares Amalgam der allgegenwertigen Ikonographie des Todes.
Bedenklich dominieren die Berichte über die extremen Gewaltverbrechen und Morde der mexikanischen Kartellkriege unsere Nachrichten. Enthauptete Körper, bedeckt mit Warnungen und Zeichen, werden am helllichten Tag mitten in der Stadt abgelegt. Eine bereits existierende festliche und beinahe phantasievolle Kultur der Gebeine und Geister, wird von der Idealisierung dieser Killer und Verbrecher vereinnahmt, was in extravaganten, kirchenähnlichen Mausoleen gipfelt, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu den prachtvollen Schreinen der seliggesprochenen Heiligen und Märtyrern errichtet werden.

De Beijer präsentiert diese glorifizierten Friedhöfe und auch die blutigen Orte der Gewalt in seinen hyper-realistischen, absolut befremdlichen inszenierten Fotografien. Mit Hilfe der schreienden Farben und Texturen seiner Bilder, einem Schauer von Realität und dem Eindruck medialer Dokumentation, daneben den ebenso evidenten konstanten Hinweisen auf den inszenierten, gebauten Charakter seiner Bilder, verweigert De Beijer den Betrachtern einen Fixpunkt, auf dem im Kontinuum von Wirklichkeit zu Imagination eine Verankerung möglich wäre. In De Beijers Jenseits sind die Charaktere hässliche Abbilder lebender Geister, ein Fuß aus Plastik geformt und ein Gesicht mit Tattoos aus Klebebandtexten. Das resultierende merkwürdige Bild des Fegefeuers ist intensiviert: De Beijer formt seine eigene Mythologie, eine verzerrte und zerlegte Vision der Realität. In seiner Version des Jenseits‘ weigern sich die Toten zu sterben und der Schrecken ihrer lebendigen Tage scheint hell und unheilvoll, nicht willens, abgeschaltet zu werden.

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